Mittwoch, 24. Dezember 2014

[Märchen-Adventskalender] Interview mit Cornelia Funke

Hallo ihr Lieben,

wer Cornelia Funkes Romane kennt, der weiß, dass die in sämtlichen Ländern bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin Märchen ganz besonders schätzt. Wir freuen uns so sehr, dass Sie sich in der stressigen Vorweihnachtszeit Zeit für unsere Interviewfragen genommen hat.

10 märchenhafte Fragen an Cornelia Funke



1. Wie kamen Sie auf die Idee zur Reckless-Reihe?

C.F.: Auf Umwegen :) Ich arbeitete mit einem Freund an einer Drehbuchadaption des Nussknackers und war immer faszinierter von der Idee, eine Welt zu erkunden, die unserem 19.Jahrhundert gleicht und in der alle Märchen historische Realität sind. Kurz - eine Märchenwelt, die erwachsen werden will und von unserer Wirklichkeit dabei beeinflusst wird.

2. Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Sie in Ihre Bücher immer einmal wieder gerne etwas Märchenhaftes einbauen?

C.F.: Ich bin ein Geschichtenerzähler und sehe mich daher in der Tradition aller anderen Geschichtenerzähler, die die Welt und die grossen Fragen, die wir uns alle stellen, in Bilder und Gleichnisse fassen. 

3. Welche Rolle spielen Märchen für Sie?

C.F.: Ich habe sie als Kind nie gemocht - aber hab sie trotzdem ständig gelesen. Es ist ja sehr interessant, wie unvergesslich Märchenbilder und Motive sind. Je älter ich werde, desto mehr sind die Märchen eines Landes für mich eine phantastische Reisevorbereitung. Sie sind Zeitmaschinen, beschreiben verlorene Götter, Landschaften, die das Leben der Menschen prägen, soziale Systeme….sehr aufregend :) Aber sie können auch sehr reaktionär sein, weil sie alte Werte aufrechthalten, die nicht mehr die unseren sind - etwas, das gerade uns Frauen betrifft. Interessanterweise haben sehr alte Märchen oft wesentlich stärkere Frauengestalten.

4. Welche Bedeutung haben Ihrer Meinung nach Märchen ganz allgemein in der heutigen Gesellschaft und Erziehung?

C.F.: Ich glaube, sie sind überall gegenwärtig! Man muss sich nur die zur Zeit sehr erfolgreichen Comicverfilmungen ansehen, von der Fantasy ganz zu schweigen. Wir verstehen unsere Wirklichkeit leichter durch Symbole, Bilder, Kreaturen, die Aspekte der Welt verkörpern. Sie erfassen unsere Wirklichkeit wesentlich leichter in all ihrer Widersprüchlichkeit.  

5. Was bedeutet für Sie „typisch Märchen“? 

C.F.: Einen Helden, der sich selbst erkennen muss. Wunscherfüllung. Kampf von Gut und Böse. Und tausend andere Dinge :)  

6. Haben Sie als Kind viele Märchen vorgelesen bekommen bzw. selbst gelesen? 

C.F.: siehe Anttwort zu Frage 3 

7. Haben Sie Ihren Kindern manchmal Märchen vorgelesen bzw. zum Lesen gegeben?  

C.F.: Selten. Ich habe Ihnen allerdings viel Fantasy vorgelesen. 

8. Haben Sie ein Lieblingsmärchen – wenn ja, welches und warum ausgerechnet dieses? 

C.F.: Die Sechs Schwäne gehören sicher zu meinen LIeblingsmaerchen. Die Motive haben mich immer schon sehr berührt und ich will eigentlich gar nicht genau wissen, warum, weil die Antwort sicher sehr komplex wäre.  

 
9. Mit welchem Märchencharakter können Sie sich selbst am meisten identifizieren?  
C.F.: Da muss ich sehr weit zurückgehen - zu Märchen, in denen die Frauen noch Heldinnen und Göttinnen sind :) Aber die Hexen mag ich auch gern :)  

10. Haben Sie ein liebstes Zitat aus einem Märchenbuch oder Märchenfilm?  

C.F.: Es war einmal ... :) 

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen