Mittwoch, 11. Dezember 2013

[Rezension] Wir in drei Worten von Mhairi McFarlane



Inhalt:

Zu Uni-Zeiten waren Rachel und Ben die besten Freunde. Doch in der Nacht vor der Abschlussfeier ist etwas zwischen den beiden vorgefallen, das ihre Wege trennte. Zehn Jahre hatten sie seither keinen Kontakt mehr. Keine Telefonate, keine Mails, noch nicht einmal Facebook-Freunde.

Doch als sie eines Tages ineinanderlaufen, sind die vergangenen Jahre wie weggespült, und die alte Freundschaft ist sofort wieder spürbar. Und doch ist nichts mehr wie früher ...


Der erste Satz:

          "Verdammter Mist, so ein Pech ..."



Das sagt Lucy:

Dieses Buch hat mich auf der Frankfurter Buchmesse gefunden. Sobald ich den Rückseitentext gelesen hatte, wusste ich, dass Wir in drei Worten genau meins ist.

Es geht um Rachel und Ben, die zu Unizeiten die besten Freunde (oder war es insgeheim doch mehr?) gewesen sind, sich danach aber aus den Augen verloren haben. Zehn Jahre später treffen sie sich zufällig (oder vielleicht hilft Rachel doch etwas nach!) wieder. Man erfährt, wie es den beiden in all der Zeit ergangen ist, die sie sich nicht gesehen haben, und nach und nach lüftet sich - für den Leser in Flashbacks dargestellt - auch das Geheimnis ihrer gemeinsamen Studentenjahre. 

Rachel ist frisch getrennt von ihrem Langzeit-Freund, Ben nicht ganz so glücklich verheiratet. Wohin das Ganze am Ende führen wird, ist also ziemlich vorhersehbar, trotzdem macht das Lesen Spaß. Weil Mhairi McFarlane Schreibe unterhaltsam und frisch ist und weil die Charaktere sehr authentisch dargestellt sind und es schnell schaffen, einen mit in ihre Welt, ihren Alltag und ihre Vergangenheit zu nehmen. Vor allem Ben, der Inbegriff der britischen Höflichkeit, ist mir dabei sehr ans Herz gewachsen.


          "Tut mir leid", entschuldige ich mich.
"Entschuldigung", murmelt er auf diese reflexartige britische Art, die es verlangt, dass man bedauert, bei anderen Menschen eine Entschuldigung provoziert zu haben. (S. 67)


Ben ist mein persönlicher Held der Geschichte und wohl das, was jede Frau sich wünscht: Ein gutaussehender, charmanter, aber trotzdem ehrlicher, netter, humorvoller, einfach ein in jeder Hinsicht toller Kerl.

Mit Rachel, aus deren Ich-Perspektive die Geschichte erzählt wird, hatte ich hier und da allerdings meine Probleme, was hauptsächlich daran lag, dass sie sich selbst das Leben so schwer macht - aus Gewohnheit, Bequemlichkeit und aus Feigheit hauptsächlich. Und weil sie nicht auf ihr Herz hört, alles dramatisiert und es deshalb permanent versäumt, die wichtigsten Dinge auszusprechen, wenn sie ausgesprochen gehören. Dennoch habe ich mit ihr mitgelitten, gehofft und gebangt, gelacht und mich so manches Mal mit ihr geärgert - über verpasste Chancen, eifersüchtige Ehefrauen, nervige und skrupellose Kollegen.

Die Nebencharaktere sind nett gestaltet und haben für einige Lacher und wahre Worte gesorgt

In drei Worten ist dieses Buch witzig, echt und ehrlich. Und manchmal ein bisschen kitschig, aber das gehört zu einer solchen Geschichte ja auch irgendwie dazu. Auf jeden Fall ein Liebesroman, der einem den Herbst/Winter versüßen kann. Und der einen an manchen Stellen über sich und sein Leben reflektieren lässt - egal, ob man studiert, gerade aus der Uni kommt oder schon Ü30/40 ist.

Fazit:

Für eine vorhersehbare Handlung, die gut unterhält; für einen ehrlichen, witzigen Schreibstil und Charaktere, die es einem zwar nicht immer leicht machen, sie zu mögen, mit denen man sich aber schnell vertraut fühlt; für ab und an zu viel Dramatik und zu viel Kitsch; und für die britische Höflichkeit gibt es von mir 4 Wombats.




1 Kommentare:

Ines Caranaubahx hat gesagt…

Hallo :3
Da du die letzten Lesenächte mitgemacht hast und ich dich gerne bei meiner letzten Lesenacht dieses Jahres wieder dabei hätte... naja, ich lade dich herzlich ein und es würde mich freuen wenn du teilnimmst ;)
Fantasy-Lesenacht die Vierte - Lesen bis der Weihachtsmann kommt

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