Dienstag, 26. März 2013

[Rezension] Clockwork Princess von Cassandra Clare


Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
Verlag: Margaret K. McElderry Books
Sprache: Englisch
ISBN-13: 978-1416975908




Der Inhalt in wenigen Sätzen (Barnes and Noble):
THE INFERNAL DEVICES WILL NEVER STOP COMING

A net of shadows begins to tighten around the Shadowhunters of the London Institute. Mortmain plans to use his Infernal Devices, an army of pitiless automatons, to destroy the Shadowhunters. He needs only one last item to complete his plan: he needs Tessa Gray.
Charlotte Branwell, head of the London Institute, is desperate to find Mortmain before he strikes. But when Mortmain abducts Tessa, the boys who lay equal claim to her heart, Jem and Will, will do anything to save her. For though Tessa and Jem are now engaged, Will is as much in love with her as ever…

Der erste Satz:

           “I’m afraid,” said the little girl on the bed.

Was Izzy dazu sagt:

Ich wollte Clockwork Princess mögen. Wirklich. Ich verspürte sogar eine leichte Vorfreude, als der Erscheinungstermin immer näher rückte. Voller Erwartungen holte ich das Buch, als es endlich soweit war, bei der Post ab und begann sofort zu lesen. Im Nachhinein denke ich, dass gerade meine Vorfreude und meine vorhandene Erwartungshaltung das größte Problem beim Lesen von Clockwork Princess darstellten.

Aber ich fange lieber von vorne an …

Clockwork Princess beginnt recht vielversprechend und für die Reihe unerwartet actionreich. Der Einstieg wusste mich zu begeistern und ich las rasch weiter. Nur ist das restliche Buch bei Weitem nicht in der Lage dieses Tempo zu halten.
Das liegt zum einen daran, dass Frau Clare auch ihre, nicht wenigen, Neuzugänge zu Wort kommen lässt. Ja, wirklich jeder vermeintlich wichtigere Charakter dieser Geschichte darf berichten und ist nicht Scheu über sein (Liebes-)Leid zu klagen. Viel mehr bieten diese neuen Perspektiven allerdings nicht, denn zusammenfassend haben sie fast alle nur das hier zu sagen:

 Oh, ich bin neu hier, ich weiß nicht, ob ich mit dieser Situation zurechtkomme. Aber er oder sie dort drüben sieht ja soooo wunderschön aus. Ich glaube, ich bin verliebt.“ 

Das muss man ehrlich gesagt nicht von mehreren Charakteren hintereinander lesen. Dazu hätte schon das (äußerst mitteilungsbedürftige) Liebesdreieck Jem-Tessa-Will ausgereicht. Doch beim Lesen hatte ich viel zu oft das Gefühl, dass die Autorin zwanghaft versucht, jeden Charakter mit einem anderen zu verkuppeln. Und dass deren Sichtweisen präsentiert werden, damit man die Personen zumindest ein wenig kennt. Um am Ende „ganz unvorhersehbar“ die Familienstammbäume der Familien Carstairs, Herondale und Lightwood zu enthüllen. Blöd nur, dass diese „unglaublich unvorhersehbaren“ Verbindungen ungefähr so vorhersehbar sind, wie die Tatsache, dass es bei Nacht dunkel ist. Heißt, die Pairings werden derart ungeschickt und fast schon mit dem Schlaghammer zusammengeführt, dass es mich nur noch langweilte. Und ehrlich gesagt, habe ich mich nicht selten gefragt, was so schlimm daran gewesen wäre, wenn ein Charakter sich nicht verliebt oder nicht den Partner, den er sich ausgesucht hatte, bekommen hätte. Die Antwort auf diese Frage steht in den Sternen geschrieben, denn Frau Clare muss eben zusammenführen, was laut ihrer Meinung (und wenn man mich fragt, in erster Linie, der Meinung der Fans) zusammengehört.
Das Suchen und Finden der Liebe. Das ist das zentrale Thema des ganzen Buches. Ich würde gern behaupten, dass es mehr zu entdecken gibt (oder es zumindest packend dargestellt wird), aber das bisschen vorhandener Plot ist kaum erwähnenswert, weil er keine wirklichen Überraschungen bietet. Wirkliche Antworten bekommt man nicht, alles, das in den vergangenen zwei Bänden hochdramatisiert wurde, wird mit ein zwei Sätzen oder wenigen Passagen erklärt und ließ mich enttäuscht zurück. 

Aber auch das hätte ich noch verkraftet, wäre da nicht das Hauptproblem dieses Buches gewesen: Die Atmosphäre, die Clockwork Angel und Clockwork Prince noch ausmachte; die kleinen und großen Verwicklungen, die Spannung erzeugten. Alles wird ersetzt durch ein allumfassendes Thema: Jem, Tessa und Will und ihre unendlich bodenlose Liebe füreinander. Tessa war mir ja schon immer egal; Will hat es geschafft in Clockwork Prince in meiner Gunst zu steigen und Jem gehörte seit jeher zu meinen Favoriten der Reihe. Bis Frau Clare es sich zur Aufgabe machen musste, ihre Charaktere zu demontieren, wo immer es möglich ist. Denn bei diesen Drei lautet das Motto: 

Jem/Will: Ich liebe dich, Tessa!
Tessa: Aber ich liebe dich noch viel mehr! Aber ihn genauso sehr! O nein, was machen wir denn jetzt nur? 

Ja, was macht man bei so einem Drama? Frau Clares Rezept: Noch mehr Drama schaffen! Und ganz wichtig, die Charaktere nicht über Sätze, Abschnitte, oder gar Seiten darüber lamentieren lassen. Nein, das kann ja jeder! Nein, Frau Clare muss das ganz groß aufziehen und insbesondere Tessa und Will komplette Kapitel widmen, in denen sie nur ihr Liebesleid und den (ach so schlimmen) Herzschmerz beklagen. Dass ein Krieg naht oder Jem im Sterben liegt, wird hier und dort mal in Nebensätzen eingeworfen, damit die beiden nicht ganz so selbstsüchtig dastehen (obwohl bei Tessa der Zug sowieso schon lange, lange abgefahren ist!). Möchte man den einen oder anderen Leser also dazu bringen, die eigenen Charaktere zu verabscheuen, Hut ab, Frau Clare weiß, wie das geht!

Trotzdem quälte ich mich tapfer weiter, im Hinterkopf, dass es nicht nur darum gehen kann und weil – ich gebe es ja zu – ich wissen wollte, für wen Frau Gray sich schlussendlich entscheidet. Wohlweislich verdrängend, wie blöde beide Jungs dastehen, weil sie ihr wie kleine Hundewelpen hinterherlaufen, die auf den Arm genommen werden wollen.
Ich hatte also Hoffnung, die zum Ende allerdings komplett zerstört wurde, weil dieses so lächerlich anmutet; nichts Halbes und nichts Ganzes bietet, dass ich mich ernsthaft gefragt habe, warum man über drei Bände dieses ganze Hin und Her zwischen Jem, Will und Tessa ertragen musste, wenn die Lösung doch so einfach gewesen wäre. Aber was will man machen, nur das Beste für die kleine Tessa (ja, hier rolle ich mit den Augen). Den langweiligsten, egoistischsten weiblichen Charakter, der sich wie ein kleines Kind verhält, das sich nicht zwischen seinen Lieblingsspielzeugen entscheiden kann, den ich in der letzten Zeit gelesen habe.

Um aber noch eine durchweg positive Sache über das Buch zu sagen: Magnus ist nach wie vor awesome und war für mich neben Henry und vielleicht noch Charlotte der einzige Lichtblick.

Mit Clockwork Princess hat Frau Clare mich nun endgültig davon überzeugt, dass ich keine Bücher mehr von ihr lesen möchte, die im Schattenjäger Universum spielen. Sie bietet keine neuen Ideen mehr, schafft es nicht, wie noch bei den Mortal Instruments zu verzaubern. Was soll ich sagen, dieser Drops ist für mich gelutscht!

Fazit:

Clockwork Princess ist nicht mehr als eine überlange Liebesfarce, dessen Ende man schnell erahnen kann. Das Buch hat es in keiner Weise geschafft mich zu überraschen. Im Gegenteil. Viele der vermeintlichen Wendungen sind vorhersehbar. Alles in allem bieten die meisten Charaktere leider keinen Ausgleich zum eher dünnen Plot.
Mit Ach und Krach und weil sie es zumindest schafft, Magnus toll zu schreiben, vergebe ich …

 

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist die Reihe dann mit clockwork Princess zu Ende???

Izzy hat gesagt…

@ Anonym:

Die Reihe ist mit Clockwork Princess zuende.
Aber Cassandra Clare schreibt ja noch an weiteren Büchern, die in der Welt der Schattenjäger spielen. Von daher muss man nicht allzu wehmütig sein, da es noch viel Nachschub geben wird.;)

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