Sonntag, 19. Juni 2011

[Rezension] Für die Krone von Bernd Perplies, (Magierdämmerung, Bd. 1)

Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Lyx (September 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3802582646
Klappentext:
Ein neues Zeitalter der Magie bricht an …

London 1897. Eines Nachts findet der junge Reporter Jonathan Kentham in einer Gasse einen sterbenden Mann. Dieser übergibt ihm einen Ring, der Jonathans Leben grundlegend verändern soll. Unfreiwillig wird er in den Kampf rivalisierender Magier hineingezogen. In den Ruinen des untergegangenen Atlantis wurde ein uraltes Siegel gebrochen und die Wahre Quelle der Magie geöffnet. Die ganze Welt droht im Chaos zu versinken … 



Der erste Satz: 
„Die Welt war dunkelblau und hatte einen Durchmesser von nicht einmal 10 Zoll.“
Was Izzy dazu sagt:
Der Fantasyroman „Magierdämmerung – Für die Krone“ entführt den Leser in das England des späten 19. Jahrhunderts. Dort lernt man einige Mitglieder des geheimen Magierordens des Silbernen Kreises kennen, der schon länger in zwei Gruppen gespalten ist. Auf der einen Seite die gediegenen Magier, die die Welt der Magie geheimhalten wollen und auf der anderen eine radikale Gruppe, die nach mehr Macht strebt. Der junge und unwissende Journalist Jonathan Kentham stolpert genau zur Zeit eines Komplotts in die Kreise der Magier und wird unfreiwillig in deren Machenschaften hineingezogen. Mit ihm zusammen lernt man den grummeligen Randolph und den allzu egozentrischen Holmes – Namensgeber für die berühmte literarische Figur – kennen. Doch nicht nur die Wege dieser Drei kreuzen sich. Denn die junge Kendra macht sich zusammen mit ihrem Großvater auf, um dem 1. Lordmagier Dunholm zur Hilfe zu eilen.

Das London von Bernd Perplies ist an das damalige angelehnt und dient gerade deshalb als authentischer Handlungsort, so detailverliebt und echt werden die Umgebung, aber auch die Eigenheiten dieser Zeit, zu neuem Leben erweckt. Vor dieser Kulisse breitet der Autor ein komplexes Geschehen aus, das von so einigen Charakteren erzählt und getragen wird. Zu Anfang musste ich mich gerade daran erst einmal gewöhnen. Es werden innerhalb kurzer Zeit viele Charaktere eingeführt aus deren Sicht man später teilweise noch etwas lesen wird. Doch hatte ich mich erst mal in der breit gefächerten Charakterlandschaft des Buches zurechtgefunden, wurde deutlich, dass jede Sichtweise die Geschichte weiterbringt und etwas Wichtiges mitteilt. Außerdem sind die Charaktere alle sehr eigen und haben ihre eigene Geschichte und Stimme. Sei es nun der sympathische Jonathan, der als ganz normaler Journalist beginnt und nicht recht weiß, wie ihm geschieht. Oder der griesgrämige Randolph, der sein Herz aber am rechten Fleck zu haben scheint. Oder – mein Favorit – der Egomane Holmes, der kaum etwas auslässt, um sich selbst darzustellen und dennoch auf seine Art extrem unterhaltsam ist. Auch die dickköpfige Kendra darf hier, als einzige, wichtige weibliche Erzählstimme, nicht fehlen, da ich sie in ihren Szenen ebenfalls gelungen fand.
Sehr beeindruckt hat mich auch die Beschreibung der Magie, die Bernd Perplies für seinen Roman verwendet. So zeigt sich Magie für Magieanwender in leuchtenden Energiefäden, die mit allem verbunden sind und zu den eigenen Zwecken genutzt werden können.
Die fantastischen Elemente sowie die realistischen sind wunderbar miteinander verwoben und greifen nahtlos ineinander. Einziges klitzekleines Manko sind wenige Längen, die besonders zu Anfang hier oder dort auftauchen, den Lesespaß aber kaum trüben. Denn sonst nimmt der Spannungsbogen von Kapitel zu Kapitel an Fahrt auf. Im letzten Drittel habe ich richtig mitgefiebert und musste einfach wissen wie es weiter- bzw. ausgeht. Und all das ohne dass Perplies etwas an seinem urigen londoner Charme einbüßt oder sich in unglaubwürdigen Wendungen verstrickt.
Das Ende macht dann auch richtig neugierig auf mehr und bietet einen tollen Ausgangspunkt für den zweiten Band der Trilogie „Gegen die Zeit“.

Fazit:
Bernd Perplies hat mit „Für die Krone“ einen Fantasyroman geschrieben, der durch eine tolle Welt, eine frische Art der Magieanwendung und tolle Charaktere überzeugen kann. Sehr empfehlenswert für Leser, die mal wieder ein gutes Fantasybuch weit ab von magischen Wesen lesen wollen oder Liebhaber des Londons des späten 19 Jahrhunderts.


 Vielen lieben Dank an Egmont-Lyx für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars!

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